Unser Physiotherapieangebot im Überblick

Die Physiotherapie unterstützt und begleitet Menschen jeden Alters, die in ihrer Handlungsfähigkeit eingeschränkt oder von Einschränkung bedroht sind. Ziel ist, sie bei der Durchführung für sie bedeutungsvoller Betätigung in den Bereichen Selbstversorgung, Produktivität und Freizeit in ihrer persönlichen Umwelt zu stärken. Hierbei dienen spezifische Aktivitäten, Umweltanpassung und Beratung dazu, dem Menschen Handlungsfähigkeit im Alltag, gesellschaftliche Teilhabe und eine Verbesserung seiner Lebensqualität zu ermöglichen.

In der funktionellen Krankengymnastik wird der Körper trainiert, indem Muskeln gedehnt oder gekräftigt werden, die für die Alltagsbewegungen notwendig sind und somit den Körper in seiner Funktionalität unterstützen. Die Krankengymnastik ist meist nach operativ behandelten Verletzungen notwendig und wird in der Regel verordnet.
Nach mehreren Trainingseinheiten kann die körperliche Funktionsfähigkeit schrittweise wieder hergestellt werden. Sie überwinden „Schon“-Haltungen und senken den Schmerzpegel.

Manuelle Therapie ist eine Untersuchungs- und Behandlungstechnik, die sich mit dem Auffinden und Behandeln von Funktionsstörungen am Bewegungsapparat befasst. Die Manuelle Therapie hat das Ziel, betroffene Gewebestrukturen zu erkennen, die Aktualität der Läsion über die Gewebsinitation zu bestimmen, sowie die Kausalität der Beschwerden aufzufinden.
Die Ursache der Beschwerden liegt häufig in einem Missverhältnis zwischen Belastbarkeit und Belastung. Somit soll die Behandlung dieses Missverhältnis beheben und das physiologische Zusammenspiel zwischen Gelenken, Muskeln und neuralen Strukturen wieder herstellen.
Dazu werden sowohl passive, mobilisierende Techniken durch den Therapeuten als auch aktive Übungen des Patienten zur Kräftigung und Stabilisation oder Eigenmobilisation zum Einsatz kommen.

Was ist PNF? Die Abkürzung steht für: Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation und bedeutet das Zusammenspiel von Nerven und Muskulatur. Gemeint ist damit in der Physiologie die Reizbildung- und Leitung im nervalen und muskulären System für ein sinnvolles Zusammenspiel aller Muskeln und Gelenke des Körpers. Die Methode wurde in den Jahren 1946 bis 1951 in Amerika von dem Neurophysiologen Dr. Kabat und der Physiotherapeutin Margret Knott entwickelt. Sie basiert auf neurophysiologischen Grundprinzipien, die von Sherrington, Hellebrandt, Pavlow u.a. beschrieben wurden. Diese aktive Methode besteht aus definierten Bewegungsmustern, orientiert an der normalen motorischen Entwicklung.
Die Bewegungsmuster (Pattern) zeigen sich in Halte- (statisch) und Bewegungsfunktionen (dynamisch) unseres Körpers. Überwiegend sind sie für das nicht geübte Auge weniger auffällig, obwohl sie bei normaler Motorik immer vorhanden sind. Sie verlaufen dreidimensional und diagonal, da die Muskulatur spiralig angelegt ist. Mit diesen definierten Bewegungsmustern und bestimmten Techniken wird therapeutisch gearbeitet. Es werden Stimuli wie z.B. Druck, Zug, Dehnung und Widerstand, Extero- und Propriozeptoren ausgenutzt. In einer festgelegten Art und Folge durchgeführt, kommt es zu den erwarteten Reaktionen im Sinne einer vermehrten Muskelkontraktion- oder auch Entspannung (Anbahnung bzw. Erleichterung einer Bewegung ).

Ziele der Anwendung sind:

  • Muskelspannung normalisieren ( z.B. Spastizität herabsetzen oder schwache bzw. gelähmte Muskeln aktivieren) = fazilitieren
  • Fördern der motorischen Kontrolle
  • Fördern der Mobilität
  • Förden der dynamischen Stabilität, Ausdauer und Kraft
  • Fördern der Geschicklichkeit und Koordination

Die Auswahl und Durchführung der Pattern und Techniken richten sich immer nach der individuellen Situation des Patienten. Die Therapie erfasst den Menschen ganzheitlich und setzt immer bei seinen stärksten Körperabschnitten an, um gezielt die Schwächen im Sinne der motorsich normalen Funktionen zu erreichen. Auch psychologisch bedeutet dieser Therapieansatz, dass der Patient/die Patientin seine/ihre Stärken erspürt und positiv motiviert gezielte Aktivitäten aufbauen kann.

Das Bobath-Konzept ist eine spezielle Therapie für Erwachsene und Kinder mit Störungen des zentralen Nervensystems. 

Bei der Therapie im Erwachsenenbereich werden beispielsweise durch gezielte Behandlungstechniken Bewegungsfolgen und -übergänge aufgebaut sowie Gleichgewichtsreaktionen und die Kör­perwahrnehmung verbessert. Ziel ist eine bessere Bewältigung des Alltags, wodurch sich die Selbstständigkeit und Lebensqualität erhöht (bspw. das Erlernen alltäglicher Verrichtungen wie essen oder waschen mit einer gelähmten Körperseite).

Bei Kindern wird das Bobath-Konzept häufig bei Entwicklungsverzögerungen angewandt. Es werden altersgerechte Bewegungsanreize und -erfahrungen gesetzt, welche das motorisches Lernen anregen sollen, so dass Kindern mit Bewegungs-, Koordinations- und Wahrnehmungsstörungen zu einer optimalen Entwicklung verholfen werden kann.

Die Vojta-Therapie wird bei Störungen des zentralen Nervensystems eingesetzt (z.B. Schlaganfall, Parkinson oder kindliche Entwicklungsverzögerungen) und ist altersunabhängig. Sie arbeitet mit sogenannten Reizzonen, welche durch gezielten Druck Reaktionen im ganzen Organismus auslösen. Der Körper antwortet auf diese Reizzonen mit angeborenen Bewegungsmustern.

Das Gehirn wird geschult, die gestörte Wahrnehmungen bzw. die abnormen oder einseitigen Bewegungsmuster aufzuheben und die physiologischen Bewegungsabläufe und Körpermuster zu speichern, um diese im Alltag nutzen zu können.

Funktionelle Sportphysiotherapie für Leistungssport und Breitensport

Verletzungen im Sport sind je nach Sportart vielfältig und unterschiedlich, sowohl in ihrem Entstehungsmechanismus als auch in den Behandlungsmethoden. In ganz besonderem Maße sind Leistungssportler auf die korrekte Diagnostik einer eventuellen Schädigung angewiesen, ebenso auf eine möglichst frühzeitige Behandlung, die zur vollständigen Wiederherstellung führt.

Für Sie als Sportler ist es wesentlich, nach Verletzungen Ihr Training so rasch wie möglich wieder aufzunehmen, um ein Optimum an Leistung zu erzielen.

Selbst der weniger anspruchsvolle Gelegenheitssportler kann physisch und psychisch unter kleineren Verletzungen leiden, wenn sie ihn zur körperlichen Untätigkeit verdammen und dadurch in seinem Wohlbefinden und seiner Lebensqualität einschränken.

Unser Leistungsspektrum in der Sportpyhsiotherapie

  • Behandlung von Sportverletzungen
  • Nachbehandlung von Sportunfällen
  • Stützende funktionelle Tape-Verbände
  • Diagnostik und Trainingsteuerung
  • Sportphysiotherapeutische Betreuung von Mannschaften aus dem Leistungssport

Die Fascientherapie ist im Grunde ein Teilbereich der Osteopathie. Ziel ist das Balancieren der fascialen Spannung im Körper. Dies kann zu einer Verminderung von Schmerzen und der Herstellung des vollen Funktions- und Bewegungsausmaßes führen.

Bei der Fußreflexzonenmassage werden die Füße in bestimmte Bereiche eingeteilt, die ihre Entsprechung zu den einzelnen Organen unseres Körpers haben. Durch die Massage der jeweiligen Partie(n) werden diese angesprochen und deren Störungen gelindert.

Die Atemtherapie dient der Erhaltung und Verbesserung der Atmung bei Erkrankungen der Luftwege, der Lunge und des Zwerchfells. Hierbei werden spezielle Atemtechniken erlernt, um das Atmen und Husten erleichtern zu können sowie einer Atemnot vorzubeugen.  Anwendungsbereiche sind beispielsweise Mukoviszidose, chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder COPD.

Mukoviszidose- Behandlung:

  • modifizierte Autogene Drainage
  • Atemlenkung
  • Mobilisation
  • Kraft- und Ausdauertraining

Das Konzept beinhaltet die Förderung der sensorischen und motorischen Fähigkeiten (Neuromotorische Entwicklungstherapie) mit einem orofazialen Behandlungsschwerpunkt (Orofaziale Regulationstherapie).

Rodolfo Castillo Morales beschäftigte sich intensiv mit der Anthropologie Lateinamerikas und ließ diese Erfahrungen mit der Lebensweise der Ureinwohner grundlegend in sein Therapiekonzept mit einfließen. So basiert die Behandlung auf dem Respekt vor dem Gegenüber, dem Zutrauen in die Fähigkeiten des anderen und im Unterstützen seiner Stärken. Ein enges Zusammenarbeiten mit den Eltern bzw. Bezugspersonen ist sowohl bei der Diagnostik als auch in der Therapie von grundlegender Bedeutung.

Das Castillo Morales® Konzept

Ein umfassendes, neurophysiologisch orientiertes Therapiekonzept für Kinder und Erwachsene mit kommunikativen sensomotorischen und orofazialen Störungen.

Rodolfo Castillo Morales wuchs in Argentinien auf, geprägt durch den Einfluss von Eingeborenen, unter deren Obhut er aufwuchs. Diese lehrten ihn früh, seine Beobachtungsgabe im Tier- und Pflanzenreich zu schulen und vermitteln ihm ihr alt überliefertes, naturheilkundliches Wissen, ihre Lebensweise und die Achtung vor dem Leben. 1968 beendete er die Ausbildung zum Rehabilitationsarzt in Madrid/ Spanien. Seit über 30 Jahren leitet er in Cordoba/ Argentinien ein Rehabilitationszentrum für Kinder und Erwachsene.

Er entwickelte ein Konzept, das mit sensomotorischen und orofazialen Schwerpunkten ausgerichtet war, die:

  • neuromotorische Entwicklungstherapie (NET)
  • orofaziale Regulationstherapie (ORT)

Seit 1997 werden die beiden Therapieschwerpunkte nicht mehr getrennt unterrichtet, da eine Behandlung im orofazialen Bereich ohne Berücksichtigung und Stabilisierung des Haltungshintergrundes nicht erfolgversprechend ist.
Dr. R. Castillo Morales war es ein Anliegen sein gesamtes Konzept im Rahmen einer sechswöchigen Fortbildung zu vermitteln.

Das Behandlungskonzept

Sein sensomotorisches Behandlungskonzept entwickelte Castillo Morales aus der jahrelangen Erfahrung mit Kindern mit muskulärer Hypotonie. Das Behandlungskonzept hat sich erweitert und bezieht heute folgende Indikationsstellungen ein:

  • Kinder mit genetischen Syndromen und Muskelhypotonie
  • Kinder mit verlangsamter sensomotorischer Entwicklung
  • Kinder und Erwachsene mit zentralmotorischen Störungen und/ oder Mehrfachbehinderung
  • Patienten mit peripheren Paresen
  • Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen
  • Patienten nach Schädelhirntrauma und Koma

Die Therapie

Die Therapie orientiert sich an der normalen sensomotorischen Entwicklung des Kindes. Propriozeptive Erfahrungen werden durch Behandlungstechniken wie Zug, Druck und Vibration verdeutlicht und die visuelle Orientierung im Raum haltungsstabilisierend genutzt.

Die Kinder werden aufmerksamer, offener und motivierter, nehmen ihre Umwelt besser auf, werden fähiger zur Kommunikation und probieren mehr aus. Es wird intensiv an der Stützfunktion der Füße gearbeitet, die Kinder werden so früh wie möglich vertikalisiert, am bestem am Körper der Eltern.

Das orofaziale Behandlungskonzept (ORT)

Für das orofaziale Behandlungskonzept (ORT) sammelte Castillo Morales seine Erfahrungen aus der Arbeit mit Kindern mit Lippen- Kiefer- Gaumenspalte und bei Kindern mit Down Syndrom.
Das Konzept wird heute bei Kindern und Erwachsenen mit verschiedensten sensomotorischen Störungen im Bereich des Gesichtes, Mundes und Rachens angewandt, wie z.B. bei:

  • Kindern mit Pierre- Robin- Sequenz
  • Kindern mit Moebius- Syndrom
  • Patienten mit neurologischen Erkrankungen mit orofazialer Begleitsymptomatik, wie z.B. Neuromuskuläre Erkrankungen, Zerebralparesen, nach Schädel- Hirn- Trauma und Schlaganfall

Die Therapie setzt exaktes Wissen über die muskulären Verläufe, die verschiedenen Muskelfunktionen, die Entwicklung der physiologischen Funktionen des orofazialen und gesamtkörperlichen Komplexes und die Wechselwirkung dieser Systeme voraus. Sie muss Bedingungen der emotionalen, kommunikativen und sozialen Entwicklung ebeno berücksichtigen wie die Kriterien der Autonomie- Entwicklung des Kindes.

Vertrauensvollen Dialog in Gegenseitigkeit

Das Menschenbild, das Castillo Morales vermittelt, wird für jeden spürbar und erfahrbar, der ihn in der Behandlungssituation mit Kindern oder Erwachsenen erleben konnte. Die Person des Menschen mit Behinderung stellt Castillo Morales in den Mittelpunkt des Konzeptes.

Von der ursprünglichen Bevölkerung Lateinamerikas hat CM übernommen, dass sie die Entwicklung der Kinder in direktem körperlichen Kontakt fördern. Um mit dem Kind in Kontakt zu treten, müssen wie uns auf seine Ebene begeben. Das Kind ist im direkten, personellen Kontakt motiviert Neues zu versuchen und seine Welt zu entdecken. Motorisches Lernen erfolgt im bewussten Spüren des eigenen Körpers und im Kontakt des Körpers mit der Umgebung. Es sollen keine Verhaltensweisen eingeübt werden, sondern dem Patienten ein Weg gezeigt werden, sich Entwicklungsschritte selbst zu erarbeiten.
Dazu muss auch abgewartet werden können, die „Eigenzeit“ respektiert werden, um so die Chance zum eigenen Handeln ein zu räumen. So kann es zu einem vertrauensvollen Dialog in Gegenseitigkeit als grundlegende Voraussetzung jeder therapeutischen Situation kommen. Nur ein Mensch, der sich wohl fühlt spielt, probiert und lernt.

Mit vollem Munde spricht man nicht, oder?

Wie diese umgangssprachliche Redensart schon verrät, werden für das Sprechen und Essen die gleichen anatomischen Strukturen im orofazialen Bereich benutzt. Wir wollen die Zusammenhänge zwischen der Situation des Essens und der Kommunikation sowie deren Bedeutung im Castillo Morales® Konzept darstellen.

Die Situation des Essens dient nicht nur der Nahrungsaufnahme, d.h. der physiologisch notwendigen Zunahme von Energieträgern sondern beinhaltet viele weitere wichtige Aspekte, die hier dargestellt sind.

Essen ist eine gemeinschaftliche Handlung, aber je nach soziokultureller Umgebung variieren Haltung, Sitten und Gebräuche sehr. Sie sind eng verknüpft mit der gesellschaftlichen Entwicklung. Die Hektik des Alltages erlaubt es uns oft nicht, in Ruhe gemeinsam mit den Kindern das Essen vorzubereiten. Schnell wird auf Tiefkühlkost und Gläschen zurück gegriffen, so dass ein wichtiger Teil der Wahrnehmung und Selbstständigkeit verloren geht. Vermeintlich verschiedene Gläschen unterscheiden sich optisch und geschmacklich wenig und riechen oft gleich.

Beim Zubereiten von frischer Nahrung und deren Vorspeisen können die Kinder viele wichtige sensorische Erfahrungen mit den Händen und dem Mund machen, welche die gleichen Rezeptorentypen haben. Wenn man Kindern unterschiedliche Nahrungsmittel anbietet und auch manchmal zulässt, dass sie damit experimentieren dürfen.
Lernen sie Konsistenzveränderungen, unterschiedliche Oberflächen und Beschaffenheiten, Geruch, Temperatur, Volumen, Größe und Farbe kennen. Auch der Hörsinn vermittelt Erfahrungen beim Essen, wie z.B. das Knacken von Chips.

Die Reichhaltigkeit dieser Erfahrungen fehlt häufig den Kindern und Erwachsenen, mit denen wir in unserem Berufsalltag zusammen sind. So kommt es häufig vor, dass uns Kinder mit Problemen beim Essen vorgestellt werden. Dies erfordert eine genaue Analyse der Situation des Essens jedes einzelnen Kindes oder Erwachsenen. Dazu gehören im Castillo Morales® Konzept neben der Überprüfung der orofazialen Strukturen und der physiologischen Funktionen des orofazialen Komplexes ganz besonders auch die Beobachtung der Haltung, der Kommunikation/ Interaktion, soziokultureller Aspekte und der Wahrnehmungsleistungen. Uns ist eine funktionelle Diagnostik dabei sehr wichtig, denn eine genaue Analyse lässt Behandlungsansätze erkennen.

Im Prozess der Selbstständigkeitsentwicklung spielt das Essen ebenfalls eine wesentliche Rolle. Im Laufe der Entwicklung und durch zunehmende Reife wird aus dem völlig abhängigen Säugling ein Kind, das sowohl die motorische Fähigkeit erlernt, die Nahrung selbst zum Mund zu führen als auch zunehmend mehr selbst bestimmt, was es essen möchte. Je älter die Kinder werden, umso größer ist ihr Anteil bei dem Beschaffen und Zubereiten der Nahrung, wenn ausreichend Zeit zur Verfügung steht.

Der Aspekt der Selbstständigkeit ist im Castillo Morales® Konzept von zentraler Bedeutung und hat seinen philosophischen Ursprung in den Beobachtungen des Autors von Eingeborenenstämmen Südamerikas.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Haltung, sowohl die innere wie auch äußere. Wir wählen als Ausgangsstellung gerne die sogenannte motorische Ruhe, die aus der französischen Schule von Thomas, Amiel- Tison und Grenier kommt und ursprünglich zur Untersuchung von neurologischen Funktionen genutzt wurde. Die Haltung der motorischen Ruhe reduziert Massenbewegungen, die Aufmerksamkeit des Kindes wird verbessert und durch den richtigen, dem Kind und seinen Fähigkeiten angepassten Augenabstand, wird dem Kind schon in einem frühen Lebensalter das Fixieren ermöglicht.

Der Rumpf wird stabilisiert, der Tonus und die Atmung regulieren sich und so kann eine verbesserte Kopfkontrolle erreicht werden. All diese Faktoren geben den Kindern Halt, vermitteln ihnen Nähe und so kann man zusammenfassend sagen: Die motorische Ruhe ist eine wichtige Hilfe zum Beginn einer Kommunikation.

Für Dr. Castillo Morales ist die Kommunikation „lo primero del primero“- das wichtigste von allem! Deshalb ist es unsere Aufgabe in die Sphäre des Kommunikationspartners zu kommen, in dem wir, falls ihm keine Lautsprache zur Verfügung steht, die Kommunikation aufrechterhalten, seine Codes decodieren und uns auf seine Ebene begeben. Mit dem Patienten, seinen Angehörigen, seiner Umwelt und Kultur müssen wir ständig die Bedürfnisse und Wünsche abgleichen, um Begleiter auf dem Weg zu einer anderen Lebensqualität, mehr Selbstbestimmung und Selbstständigkeit sein zu können.

Die Verordnung „craniomandibuläre Dysfunktion“ (CMD) wird in der Regel vom Zahnarzt oder Kieferorthopäden ausgestellt. Nach der Erstellung eines Funktionsbefundes wird auf dieser Grundlage ein Behandlungsplan in Zusammenarbeit mit dem Arzt abgestimmt.

Die Ursachen einer CMD Behandlung und somit einer Funktionsstörung des Kausystems können unterschiedlich sein. Beispielsweise kann es sich hierbei um Kiefergelenksbeschwerden, Kopf-, Gesichts-, Ohren- und Zahnschmerzen, Schwindelgefühl und/oder Nacken- und Schulterschmerzen handeln.

Cranium= Schädel

Sacrum = Steißbein

Die Cranio-Sacrale-Therapie ist eine weitgehend passive Therapie, in der Selbstheilungskräfte aktiviert werden, die den Körper ins Gleichgewicht bringen sollen. Die Therapie ist mit einer intensiven (positiven) Einwirkungen verbunden, die sich u.a. durch eine Erschöpfung des Patienten äußern kann.

Langfristig sollen Blockaden und Bewegungseinschränkungen gelöst werden um somit ein besseres Körpergefühl herzustellen, Schmerzen zu lindern und eine verbesserte Beweglichkeit zu erlangen.,

Klassische Massage

Bei dieser Art der Massage werden Streichungen, Reibungen, Hautverschiebungen, Knetungen, Zirkelungen, Klopfungen, Schüttelungen und Vibrationen angewendet.

Wirkung:

  • verbesserte Durchblutung
  • Lockerung
  • Dehnung
  • Trophikverbesserung
  • Entkrampfung der Muskulatur
  • besserer Abtransport von Stoffwechselprodukten (Schlacken)

Auch prophylaktisch kann Massage angewendet werden, wie z.B. bei Leistungssportlern, während der Belastung und in Anschluss an die Belastung/Training.

Blindgewebsmassage

Bei der Bindegewebsmassage geht man davon aus, dass bei Erkrankungen der inneren Organe Spannungsunterschiede im lockeren Bindegewebe der Unterhaut entstehen.

Diese Spannungen versucht der Masseur zu beheben, indem er zunächst die Spannung im Bindegewebe ertastet und beurteilt. Sie wird mit den Fingerkuppen des 3. und 4. Fingers unter Zugreiz ausgeführt. Dabei entsteht ein helles Schneide- und Reizempfinden.

Reflexzonenmassage

Diese Massageform basiert auf der Theorie, dass bestimmte Hautzonen des menschlichen Körpers in direkter Verbindung mit unseren inneren Organen stehen. Mit einer Stimulierung dieser sogenannten Reflexzonen soll Einfluss auf Fehlfunktionen dieser Organe genommen werden.

Die Reflexzonenmassage wirkt sehr wohltuend und entspannend und hat eine heilende und regenerierende Wirkung.

Colonmassage

Die Colonmassage ist eine Massage auf dem Bauch und Unterbauch im Verlauf des Darms. Die Indikationen hierfür sind Verstopfungen und Blähungen. Bei dieser Massage werden Druck- und Gleitbewegungen auf der Bauchdecke eingesetzt, wobei fünf Punkte besonders behandelt werden. Die Behandlungsrichtung erfolgt im Uhrzeigersinn.

Ziel dieser Behandlung ist es, die Verdauung und Ausscheidung anzuregen sowie eine Anregung des Lymphsystems zu erreichen.

Marnitztherapie

Die Schlüsselzonenmassage und manuelle Therapie nach Dr. Marnitz ist eine Behandlungsmethode der physikalischen Therapie. Sie ist eine Kombination aus kleinflächig-gezielter Tiefenmassage an Muskulatur, Sehnen, Bändern und Gelenken, aus mobilisierenden manualtherapeutischen Maßnahmen und einem individuell erstellten Hausaufgaben-Übungsprogramm.

Die Schlüsselzonenmassage und manuelle Therapie nach Dr. Marnitz ist eine Therapie mit ganz heitlichem Behandlungskonzept. Der Organismus wird als Einheit betrachtet. Die Marnitz-Therapie wirkt direkt und reflektorisch. Sie eignet sich vor allem bei orthopädischen Erkrankungen zur Mobilisation und Schmerzlinderung bei chronischen und akuten Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen, bei Bewegungseinschränkungen, zur Behandlung vor und nach Operationen. Da die Methode nicht großflächig durchblutungsfördernd wirkt, ist sie auch besonders zur Behandlung von Ödempatienten geeignet.

Es handelt sich um eine sehr wirksame Methode, die auf genauen anatomischen und funktionellen Kenntnissen beruht. Grundlage ist das Wissen um die Reizausbreitung in biologischen Systemen: bei schmerzhaften Erkrankungen des Bewegungsapparates an einem Ort besteht die Tendenz pathologische Reize zu korrespondierenden Zonen an anderen Orten weiter zu leiten. Dort entstehen neue Erkrankungen.

Die Reizausbreitung erfolgt entweder:

  • direkt
  • segmental über das sensomotorische Zentralnervensystem
  • über das vegetative Nervensystem
  • humoral über gewebsschädigende Hormone
  • über Funktionsketten oder motorische Ketten

Die neuen Erkrankungsgebiete können „manifest“ oder „stumm“ sein. Sie können auf weitere Gebiete krank machend und auf das Wurzelgebiet krankheitsunterhaltend wirken. Um eine primäre Erkrankung erfolgreich angehen zu können, müssen alle damit in Zusammenhang stehenden Zonen mit behandelt werden.

Unter manueller Lymphdrainage verstehen wir manuelles Abdrainieren (Ab- und Weiterführung) der Gewebsflüssigkeit über Gewebsspalten bzw. Lymphgefäße.

Das Prinzip beruht im Gegensatz zur herkömmlichen Massage auf einer bestimmten Grifftechnik, rhythmisch – kreisende – pumpende Griffe durch flaches Auflegen der Finger bzw. Hände bei fein dosiertem Druck nach einer dem entsprechenden Krankheitsbild festgelegten Reihenfolge.

Zur Unterstützung der Lymphdrainage und zur Vermeidung der Reödematisierung des Gewebes wird bei einigen der Krankheitsfälle nach der Behandlung noch eine Bandagierung oder Kompressionsbestrumpfung vorgenommen.

Mit dieser Therapie können Lymphödeme (primärer und sekundärer Art), Phlebödeme (venöser oder postthrombotischer Art), traumatische Ödeme, Morbus Sudeck, artifizielle und ischämische Ödeme, rheumatische Ödeme, chronisch entzündliche Ödeme (Sklerodermie, Strahlenschädigungen), Inaktivitätsödeme (bei Lähmungen), Lipödeme, idiopatische Ödeme und kardiale Ödeme behandelt werden.

Nieder-/Mittel-/Hochfrequenz-Therapie

Reizstromtherapie

Reizstromtherapie dient in der Regel der Schmerzbehandlung, der Durchblutungsförderung und der Kräftigung der Muskulatur. Zu unterscheiden sind unter anderem die Ultrareizstrom-Therapie nach Traebert, die auch als Reizstrommassage bekannt ist, und der Einsatz von Reizstrom zur Behandlung geschwächter Muskulatur als sogenannte Elektrogymnastik.

Reizstrommassage

Die Ultrareizstrom-Behandlung wird jeweils 15 Minuten lang durchgeführt. Unter den Elektroden sollte ein leichtes, vibrierendes Stromgefühl spürbar sein, jedoch ohne deutliches Zusammenziehen der Muskulatur. Anwendungsgebiete sind unter anderem akute oder chronische Schmerzzustände, Durchblutungsstörungen, Arthrosen, Prellungen, Zerrungen und Gelenkversteifungen.

Transcutane elektrische Nervenstimulation (TENS)

Dieses Verfahren wird angewandt zur Behandlung von Schmerzen, insbesondere bei chronischen Schmerzzuständen. Es wird über zwei Elektroden mit einer Frequenz von 50-100 Hz appliziert. Ziel ist es dabei, durch die Beeinflussung von Nervenzellen im Rückenmark , dem sogenannten  „Schmerztor“ nach den Autoren „Melzack und Wall“ die Fortleitung des Schmerzes zu verhindern. Es kommt dabei durch die Anwendung der TENS zum Schließen dieses Schmerztores. Der Schmerz wird auch Stunden über die Anwendung hinaus nicht mehr über das Rückenmark nach oben geleitet.

Darüberhinaus werden Bestrahlungsbehandlungen im Hochfrequenzbereich unter anderem zur Kurzwellentherapie (300 Kilohertz), zur Dezimeterwellen- und Mikrowellentherapie angewandt.

Elektrogymnastik

Bei der Elektrogymnastik werden Elektroden direkt auf die Haut über Muskeln aufgebracht. Der applizierte Strom löst eine Kontraktion der darunter liegenden Muskulatur aus, wodurch eine Kräftigung des behandelten Muskels erfolgt. Eingesetzt wird das Verfahren insbesondere bei Lähmungserscheinungen der Muskulatur.

Ultraschall

Ultraschall ist eine Anwendung, die im weitesten Sinn auch zur Elektrotherapie zählt. Hierbei wird Strom in hochfrequente Schallwellen von ca. 1 MHz umgewandelt. Der Ultraschall wird über einen Schallkopf mit ca 5-6 cm² Fläche über ein Kontaktgel auf die erkrankte Region aufgetragen und dabei kreisend bewegt. Alternativ kann die Anwendung auch in einer Teilwanne oder Behälter unter Wasser angewandt werden, beispielsweise an Füßen und Händen. Der Schall wird dabei kontinuierlich oder gepulst abgegeben. Beim gepulsten Schall entsteht weniger Wärmewirkung.
Als Wirkung ist eine verstärkte Durchblutung und verbesserter Zellstoffwechsel bekannt. Auch wird die Schmerzschwelle angehoben. Somit können Verletzungen in Muskel- und Sehnengewebe schneller heilen. Ultraschall wird häufig auch kombiniert eingesetzt mit der klassischen Elektrotherapie. Auch findet die Phonophorese Anwendung, wobei mit Hilfe des Ultraschalls Medikamente leichter in das erkrankte Gewebe vordringen können.

Indikationen:

Ultraschall wird eingesetzt paravertebral neben der Wirbelsäule, an den großen Gelenke und besonders bei Muskel- und Sehnenreizungen oder Verletzungen. Die Stärke variiert von 0,2 W/cm² bei oberflächig liegenden Gelenken und Sehnen bis zu 1,5 W/cm² bei großen Muskeln. Bei akuten Entzündungen und frischen Verletzungen darf Ultraschall nicht eingesetzt werden. Eine Anwendung bei Metallimplantaten ist jedoch unbedenklich, da der Schall vollständig reflektiert wird.

Iontophorese

Die Iontophorese ist eine Möglichkeit, Medikamente einzuschleusen. Bei ihr wird unter eine Elektrode eine Salbe/Gel aufgetragen, wodurch die jeweils gleich gepolten Ionen in Richtung der Gegenelektrode fließen. Es wird ausschließlich Gleichstrom verwendet. Die Polung ist abhängig von dem verwendeten Medikament.

Indikationen:

Nicht angewandt werden darf Elektrotherapie unter anderem bei Trägern von Herzschrittmachern und bei Metallimplantaten nach operativen Eingriffen.

Tiefenwärme mit Skanlab 25 Bodywave®

Skanlab 25 Bodywave® ist ein in Norwegen entwickeltes Behandlungsgerät, das auf der Kondensator-Methode basiert. Es erzeugt ein hochfrequentes Wechselstromfeld von 1,0 MHz, in dem der Patient ein Teil des Kondensators ist.

Skanlab 25 Bodywave® erzeugt eine optimale, lokale, tiefe Wärme, die Schmerzen lindert und die Elastizität des Gewebes stärkt. Er wird hauptsächlich bei akuten, subakuten und chronischen Verletzungen angewendet. In manchen Fällen benutzt man nur die Behandlungen durch das Gerät, aber meistens werden sie mit Übungen und Muskeldehnungen kombiniert.

Indikationen

Folgende Schmerz- und Bewegungsprobleme können behandelt werden :
Myalgie, Tendinitis, Tendinose, Bursitis, Periostitis, Schmerzen der Facettengelenke, Distorsionen und Aufweichung von kollagenen Vernarbungen.

Faserrisse der Oberschenkel- und Leistenmuskulatur. Milderung der Symptome bei arthrotisch veränderten Gelenken.

Anwender des Systems sind unter anderem Physiotherapeuten, Chiropraktiker und Ärzte im öffentlichen wie auch im privaten Sektor.

Fango Parrafin und Moor

Fangopackungen steigern die Durchblutung, regen den Stoffwechsel an, können Muskelverspannungen lösen und Schmerzen lindern. Außerdem kommt es zu einer Ausschüttung gewebeaktiver Hormone, die wiederum unter anderem entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung entfalten.

Heißluft (Rotlicht)

Unter dieser Therapieform versteht man die Behandlung mit gestrahlter oder geleiteter Wärme durch Glühlicht, Strahler oder Heißluft zur Durchblutungsförderung, Muskellockerung und Schmerzdämpfung.

Diese Behandlungsform ist insbesondere als verspannungsmindernde Vorbehandlung für eine darauf folgende Krankengymnastik und/oder Massage angezeigt.

Heiße Rolle

Die Anwendung der heißen Rolle gehört auch zur Wärmetherapie. Mit starker Wärmeintensität und der Möglichkeit gleichzeitiger mechanischer Beeinflussung der Haut dient sie zur intensiven lokalen Durchblutung und hat eine schmerzlindernde und reflektorische Wirkung auf innere Organe.

Kältetherapie/Kryotherapie

Bei der Kältetherapie wird zuerst nach zwei verschiedenen Wirkungen unterschieden

  • Direkte Kälteeinwirkung durch lokale Senkung der Stoffwechselaktivität, die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt.
  • Indirekte Kälteeinwirkung, die durch einen reflektorischen Einfluß auf das Nervensystem ebenfalls schmerzlindernd und muskelentspannend wirkt.

Die Anwendungsgebiete beziehen sich auf :

  • Schmerzlinderung bei akuten Zerrungen und Prellungen
  • Entzündungshemmung,
  • Lockerung (Detonisierung) des schmerzhaften Muskelhartspannes
  • Durchblutungförderung

und werden ausgeführt mit Hilfe folgender Methoden:

  • Kältepackung
  • Kaltmoorpackung
  • kalte Wickel
  • Kaltgas
  • Kaltluft, Eisbeutel und Kältespray

Vor längerer Zeit entwickelte Dr. Kenzo Kase in Japan eine Behandlungsmethode mit dem dazugehörigen Tapematerial:

die Kinesio-Tape Methode. Sie unterscheidet sich grundsätzlich von den bisher bekannten Methoden des Bandagierens und Verbindens.

Durch das Auftragen des elastischen Verbandes kommt es zu einer Muskelreaktion (tonisierend oder detonisierend), sowie zu einer vermehrten Durchblutung. Aufgrund des verbesserten Stoffwechsels wird die Regeneration beschleunigt (Sportler). Besonders gute Erfolge erziehlt das Kinesio-Tape bei einem Lymphstau, durch den mechanischen Reiz, den das Tape dauerhaft (Anlageform + Bewegung) setzt. Zudem ist der Kleber in Wellen auf dem Tape aufgetragen, dies führt zusätzlich zu einer Anregung des Lymphsystems und somit zur Druckentlastung. Gleichzeitig hat es daher auch positiven Einfluß auf das neuronale System. Der Kinesio-Tape-Verband reizt bestimmte Rezeptoren der Haut: das körpereigene Schmerzdämpfungssystem wird aktiviert und der Schmerz wird damit vermindert. Sind Gelenke betroffen, können diese besser bewegt werden.

Typische Krankheitsbilder für die Kinesio Tape Anwendung:

  • HWS-Syndrom (muskuläre Hypertonie, Kopfschmerzen, Migräne) Cervico- Brachialgic (Epicondylitis- Tennisarm, Carpal- Tunnel- Syndrom)
  • Skoliosen, Fersensporn, Prostatitis, Beeinflussung auf innere Organe)
  • LWS- Syndrom (ISG- Blockierung, Ischialgie, Hexenschuss, Diskusprolaps, Harninkontinenz)
  • Coxarthrose, Knie (Post- OP), Verschleiß im Knie, Muskelteilrupturen, Fibromyalgie sowie Gelenkdistorsion (Sprunggelenk), Achillodynie
  • KISS- Syndrom, Lymphödem (obere und untere Extremitäten), Apoplexzustände mit Halbseitenlähmung
  • Polyneuropathie, brennende Füße und verschiedene Schmerzzustände
  • Schwangerschaft

Die klassischen Tapes sind funktionelle Klebeverbände die Gelenken Stabilität geben und helfen können, unerwünschte Bewegungen zu vermeiden. Vor allem nach Bandverletzungen an den Gelenken können die Tapeverbände für Stabilität sorgen und eine frühere Belastbarkeit ermöglichen. Zudem können Tapeanlagen angewendet werden, um chronisch instabile Gelenke zu unterstützen. Auch zur Schmerzlinderung bei Gelenksschmerzen werden klassische Tapes für eine Funktionsverbesserung eingesetzt.

Die funktionelle Bewegungstherapie erfolgt durch Anwendung von Behandlungstechniken und/oder durch Instruktion von Modellübungen, welche an den Patienten angepaßt und ständig aktualisiert werden.
Eine Vielzahl von therapeutischen Übungen wurden entwickelt, mit deren Hilfe der Patient lernen kann, sein funktionelles Problem zu beheben und ein ökonomisches Bewegungsverhalten wiederzuerlangen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Vermittlung von Alltagsbewegungen. Bekannt sind vor allem die Übungen mit dem Pezziball.
Entwickelt wurde die Funktionelle Bewegungslehre von Dr. Susanne Klein-Vogelbach, Physiotherapeutin in Basel.

Die von Krankengymnastin R. Brunkow erarbeitete Technik ist für Patienten geeignet, die selbständig täglich mehrmals intensiv und sinnvoll üben wollen.

Die Stemmführung ist ein Bahnungssystem. Über willentlich korrigierbare Winkelstellungen der Extremitätengelenke wird unter Augenkontrolle des Patienten der Haltungs- und Bewegungsablauf des Rumpfes beeinflußt.

Aus den distalen Körperteilen werden dem Patienten „Wahrnehmungen“ angeboten, die die Ganzkörpermuster der idealen, also physiologischen Motorik beinhalten.

Indikation:

Patienten, die Mängel im Haltungs- und Bewegungsmuster aufweisen, bei denen es zu Gelenkfehlstellungen gekommen ist und die Wahrnehmungs- und Konzentrationsstörungen zeigen.

Behandlung nach Cyriax

Diese Therapie nach Dr. James Cyriax stellt eine umfassende Form der Gelenk- und Weichteilbehandlung dar. Es fließen sowohl Gesichtspunkte der Manuellen Therapie an Wirbelsäule und der großen Gelenke ein, als auch eine gezielte Behandlung von Muskeln, Sehnen und Bändern. Voraussetzung für alle diese Behandlungen ist ein sehr intensive Befundaufnahme und Diagnostik der betroffenen Strukturen durch Tast- und Funktionsbefund.

Die Behandlung erfordert ein enges Zusammenspiel zwischen der ärztlichen Diagnostik/Therapie z.B. mit lokalen Injektionen auf der einen Seite und der physiotherapeutischen Befundung/Behandlung auf der anderen Seite.

Ein wichtiger Teil der physiotherapeutischen Behandlung sind die Querfriktionen an gereizten Sehen und Bändern. Die Querfriktion wird als intermittierende Spezialmassage an Muskel- Sehnenübergängen und Sehnen-Knochenübergängen ausgeführt. An diesen Sehnenübergängen entstehen durch sportliche oder chronische Überlastungen sehr häufig entzündungsähnliche Zustände, die sehr schmerzhaft sein können.

Hierzu zählen:

  • Schulterschmerzen (PHS)
  • Tennisellbogen
  • Achillessehnenreizungen
  • Bänderdehnungen an Fuß- und Kniegelenken

Die Therapie soll die entzündungsähnlichen Zustände und die in der Sehne eingelagerten Ödeme beseitigen. Auch wird eine Wirkung auf die Struktur der Sehnen beschrieben.

Die medizinische Trainingstherapie versucht, durch Muskelkraft-, Kraftausdauer-, Ausdauer- und Koordinationstraining sowie der Stärkung des Verantwortungsbewusstseins für die eigene Gesundheit eine Verbesserung oder Erhaltung von Alltagsfunktionen zu erreichen. Es werden eigene Strategien erarbeitet, welche zu einer Verbesserung der Bewegungsabläufe der individuellen Alltags- und Berufssituation führen sollen.

Die Schlingentischtherapie ermöglicht eine Aufhebung der Schwerkraft und somit eine Entlastung der Wirbel und Gelenke, welches zu einer Erleichterung der Bewegungsfähigkeit führen kann.

Was ist überhaupt die Skoliose?

Unter Skoliose steht im Wörterbuch „seitliche Verbiegung der Wirbelsäule und Verdrehung (Torsion) der einzelnen Wirbelkörper und Versteifung in diesem Abschnitt“. Es kommt, einfach ausgedrückt, zu einem Rippenbuckel und zu einem Lendenwulst .

Wer kann mit der dreidimensionalen SCHROTHschen Skoliose-Therapie behandelt werden ?

  • idiopathische Skoliosen
  • auch Patienten mit Korsettversorgung
  • Vor- und Nachbehandlung bei Wirbelsäulenoperationen, Patienten, die nicht mehr operiert werden können oder wollen.

Wie arbeitet die dreidimensionale SCHROTHsche Skoliosebehandlung ?

Der skoliotische Körper wird als eine Summe von zu Form erstarrter Fehlhaltungen betrachtet. Man versucht, in der Therapie die Fehlhaltungen aufzulösen und die korrigierte Haltung mit einem Übungsprogramm zu fixieren.

Dieses geschieht nach folgenden Prinzipien:

  • aktive Extension in der Sagittalebene (teilt den Körper in linke und rechte Hälfte)
  • laterale Deflexion in der Frontalebene (teilt den Körper in vordere und hintere Hälfte)
  • Derotation von Becken, Rippenkorb und Schultergürtel einschließlich der SCHROTHschen Drehwinkelatmung
  • Abschließende isometrische Korrekturspannung während der Ausatmungsphase, um die korrigierte Haltung zu stabilisieren.

Was erreicht die dreidimensionale SCHROTHsche Skoliosetherapie ? Verbesserung der fehlerhaften Körperstatik

  • Anbahnung einer korrigierten Haltung durch permanentes Wiederholen der Übungen
  • Ausbildung eines kräftigen Muskelkorsetts durch isometrisches Muskeltraining
  • Kosmetische Korrektur der Körpersilhouette, dadurch auch Verbesserung der psychischen Verfassung des Patienten (besonders bei Skoliosen mit größeren Buckelbildungen)
  • Verbesserung der Herz-, Kreislauf-, und Atemfunktion

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